Die anhaltenden Niedrigzinsen erschweren Anlegern die Suche nach einer geeigneten Kapitalanlage. Dabei rücken verstärkt der Forex-Handel (Foreign exchange market = setzen auf Wechselkursveränderungen) und CFDs (Contract for Difference = setzen auf steigende oder fallende Kurse bezüglich verschiedener Basiswerte) in den Blickpunkt. Handelsplattformen wie Libra Markets bieten den Anlegern die Möglichkeit, in den Forex-Handel bzw. den Handel mit CFDs einzusteigen.
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Aktuelle Entwicklung:
12.05.2021 | Generalstaatsanwaltschaft Koblenz
Zerschlagung einer internationalen Bande von Internet-Betrügern
Tausend Geschädigte, 150 Millionen Euro Umsatz; Festnahme von 6 Verdächtigen und Durchsuchungen in ganz Europa
Der Generalstaatsanwalt in Koblenz, Dr. Jürgen Brauer, und der Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Koblenz, Leitender Kriminaldirektor Jürgen Süs, berichten in der jetzt laufenden Pressekonferenz über die Hintergründe des Verfahrens und der Ermittlungen.
Die Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und die Kriminalinspektion Mayen des Polizeipräsidiums Koblenz führen seit Mai 2019 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen eine international agierende Bande von Betrügern. Die Bande betrieb im Internet Anlageplattformen, auf denen hohe Gewinne mit der Investition in sog. Binäre Optionen, CFDs und Kryptowährungen versprochen wurden. Die Kunden wurden von Callcentern insbesondere in Bulgarien betreut und zu weiteren Zahlungen veranlasst. In den vergangenen Jahren wurden viele gutgläubige Anleger aus Deutschland Opfer der Betrüger. Der von der Bande erzielte Umsatz beläuft sich nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen auf bis zu 150 Millionen Euro weltweit und ca. 30 Millionen Euro Schaden zum Nachteil der Anleger.
Das Verfahren richtet sich bislang gegen zehn Beschuldigte unterschiedlicher Nationalität. Sie sind dringend verdächtig, hochprofessionell gestaltete, seriös wirkende Handelsplattformen in betrügerischer Absicht online gestellt zu haben. Den interessierten Finanzanlegern wurde ein geringes Risiko und eine gute Rendite versprochen. Unter Verwendung spezieller Software täuschte die Bande dabei glaubhaft einen aktiven Handel mit daraus resultierenden Kursgewinnen vor. In Wahrheit wurde das Geld nach den vorliegenden Erkenntnissen aber nicht angelegt, sondern ausschließlich für eigene Zwecke verbraucht. In seltenen Fällen kam es zur Auszahlung vermeintlicher Gewinne. Diese sollen allein dazu gedient haben, das Vertrauen der Anleger in das Geschäftsmodell zu stärken und zu weiteren Investitionen zu animieren. Die Geschädigten erlitten am Ende jedoch regelmäßig Totalverluste; in einem Fall über 1,6 Million Euro.
Die Strafverfolgungsbehörden aus Bulgarien, Israel, Lettland, Schweden, Nordmazedonien und Polen wurden ersucht, im Rahmen einer gemeinsamen Aktion Maßnahmen gegen diese international agierende Bande zu vollziehen. Am 11.05.2021 unterstützten Ermittler der Kriminalinspektion Mayen die bulgarische Polizei vor Ort bei der Durchsetzung des Rechtshilfeersuchens und vollstreckten gemeinsam die Durchsuchungsbeschlüsse und europäischen Haftbefehle.
In Varna wurde ein Call-Center durchsucht, in Sofia u.a. ein aufgelöstes Call-Center festgestellt und ebenfalls durchsucht. Auch in anderen beteiligten Ländern Israel, Lettland, Schweden, Nordmazedonien, Spanien und Polen gab es zeitgleiche Durchsuchungen bei Mitgliedern der Bande.
Die Einsatzkräfte stellten Beweismaterial, ca. 50.000 Euro Bargeld, Goldschmuck, Fahrzeuge, umfangreiche IT, u.a. Server, Mobiltelefone und PCs sowie Immobilien im Wert von ca. vier Millionen Euro sicher. Weiterhin konnten im Rahmen der Aktion fünf Tatverdächtige aufgrund bestehender europäischer Haftbefehle in Bulgarien festgenommen werden. In Israel wurde ein weiterer Haftbefehl vollstreckt. Ein Bandenmitglied ist derzeit noch flüchtig, Fahndungsmaßnahmen sind eingeleitet. Die Bandenmitglieder sind im Alter zwischen 32 und 65 und haben deutsche, bulgarische, israelisch-rumänische, polnische, dänische und belgische Staatsangehörigkeiten.
Der Erfolg der internationalen polizeilichen Maßnahmen ist maßgeblich auf die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den ausländischen Ermittlungsbehörden zurückzuführen. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und ihre Ermittler erhielten dabei Unterstützung von Eurojust, Europol und dem Bundeskriminalamt.
Die komplexen Ermittlungen der Landeszentrale Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und der Kriminalinspektion Mayen dauern an. Weitere Einzelheiten zum Stand des Verfahrens können, um die fortdauernde auch europaweiten Ermittlungen nicht zu gefährden, derzeit noch nicht bekannt gegeben werden.
Presseauskünfte:
Generalstaatsanwaltschaft Koblenz
Der Generalstaatsanwalt
Tel.: 0261/1307-30101
Fax: 0261/1307-30810
E-Mail: genstako@genstako.jm.rlp.de
Polizeipräsidium Koblenz
Pressestelle
Tel.: 0261/103-2014
Fax: 0261/103-2007
E-Mail: pp.koblenz.pressestelle@polizei.rlp.de
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Vorsicht bei Libra Markets / libramarkets.com
Unerfahrenen Anlegern wird der Einstieg in den Forex und CFD-Handel schmackhaft gemacht. Libra Markets stellt auf seiner Webseite dar, den Anlegern die notwendigen Werkzeuge für eine erfolgreiche Teilnahme am Forex und CFD-Handel anzubieten. „Auch wenn es sich einfach anhört - Anleger sollten nie vergessen, dass der Forex und CFD-Handel hochriskant ist. Finanzprodukte wie Wechselkursspekulationen, CFDs oder binäre Optionen (sog. Termingeschäfte) bergen ein hohes Verlustrisiko. Die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin hat den Handel mit finanziellen Differenzkontrakten mit Nachschusspflicht (CFD) für Privatanleger daher auch stark eingeschränkt. Binäre Optionen dürfen auf Anordnung der BaFin Privatkunden überhaupt nicht angeboten werden“, sagt Rechtsanwalt Ralf Buerger, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus Hagen.
Die BaFin ordnet mit Bescheid vom 04.11.2019 die Abwicklung des unerlaubt betriebenen Einlagengeschäfts der Gesellschaft Yield Enterprise Currency Software OÜ an. Der Bescheid ist zwischenzeitlich bestandskräftig.
Auf der Webseite von libramarkets.com lässt sich kein rechtsgültiges Impressum finden. Im Kontaktbereich gibt es eine Telefonnummer mit der Ländervorwahl für Großbritannien und eine E-Mail-Adresse. Eine Anschrift des Unternehmens fehlt. „Fehlendes Impressum und fehlende Adresse wirken nicht unbedingt vertrauenserweckend“, so Rechtsanwalt Buerger.
Die Bewertungen unter https://de.trustpilot.com/review/libramarkets.com sprechen für sich.
Forex und CFD Handel ist riskant. Der Handel über Online-Plattformen macht es noch riskanter, da eine persönliche Anlageberatung oder Aufklärung über die spezifischen Risiken eines Deals in der Regel nicht möglich ist. Der Anleger muss selbst abschätzen, welche Chancen und Risiken ein Trade bietet. Folge können hohe finanzielle Verluste für die Anleger sein.
Im Fall von Verlusten oder auch Gewinnen, die nicht ausgezahlt werden, können sich Anleger anwaltlich beraten lassen. Denn es können durchaus noch Möglichleiten bestehen, das Geld zurückzuholen. Zumal es auch immer wieder Fälle gibt, bei denen hinter den Handelsplattformen nur ein Modell steckt, um Anleger abzuzocken.
Für Strafanzeigen bei Betrugsverdacht im Internet wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.
12.12.2019 | Thema Unerlaubte Geschäfte Yield Enterprise Currency Software OÜ/www. libramarkets.com: BaFin untersagt das unerlaubt betriebene Einlagengeschäft und ordnet die Abwicklung an
Die BaFin hat mit Bescheid vom 4. November 2019 der Gesellschaft Yield Enterprise Currency Software OÜ das Einlagengeschäft untersagt und dessen unverzügliche Abwicklung angeordnet.
Die Gesellschaft Yield Enterprise Currency Software OÜ ist Betreiberin der Handelsplattform www. libramarkets.com für Devisen, Kryptowährungen und Aktien. In diesem Zusammenhang nimmt das Unternehmen fremde Gelder als Einlagen oder andere unbedingt rückzahlbare Gelder des Publikums an.
Damit betreibt die Yield Enterprise Currency Software OÜ das Einlagengeschäft, ohne über die dafür erforderliche Erlaubnis der BaFin zu verfügen.
Dieser Bescheid ist von Gesetzes wegen sofort vollziehbar und zwischenzeitlich bestandskräftig.
Ein Blick auf die Libra Markets-Website zeigt, dass sie Eigentum von Yield Enterprise Currency Software OÜ ist. Yield Enterprise Currency Software OÜ befindet sich in Estland, einer bekannten Offshore-Zone und einem bevorzugten Standort für zwielichtige Maklergeschäfte. Libra Markets ist ein nicht regulierter Broker. Das Problem mit nicht regulierten Maklern ist, dass sie nicht zuverlässig sind und die Vorschriften missbrauchen. Stellen Sie sicher, dass Sie sich von diesem Broker fernhalten, da diese anonym sind und jederzeit ohne vorherige Ankündigung verschwinden können.
Um sicherzustellen, dass Sie mit einem regulierten und bekannten Broker zu tun haben, sollten Sie leicht herausfinden können, wer der CEO dieser Brokerfirma ist, wer sie leitet usw. Mangelnde Informationen sind eine große rote Fahne, da Sie nicht wissen, wer wird mit Ihrem Geld zu tun haben. Dies ist der Grund, warum Handelsplattformen wie Libra Markets gemieden werden sollten.
Offshore-Zonen
Die klassische Offshore-Zone (sog. Null-Besteuerung). In diesem Fall verpflichtet sich das Unternehmen, dem Staat jährlich eine bestimmte Abgabe zu zahlen. Der Staat erhebt jedoch keine Steuern und verlangt keine Abschlüsse. Dieser Typ umfasst die folgenden Zonen: Kaimaninseln, Nevis, Belize, Seychellen, Panama.
Länder, in denen eine Ausnahmeregelung vorgesehen ist, Steuern nur auf bestimmte Aktivitäten, zum Beispiel bei Gewinnen aus Immobilien außerhalb der Offshore-Zone (Dänemark, Litauen, Ungarn, Bulgarien, Polen, Schweiz, Slowakei) zu erhalten.
Gebiete, in denen für eine Gruppe bestimmter juristischer und sogar rechtsähnlicher juristischer Personen (Zypern) keine Steuer an den Staat zu zahlen ist
Niedrige Besteuerung. In diesem Fall legt der Staat relativ niedrige Steuersätze fest, um das Land aus wirtschaftlicher Sicht zu entwickeln und ausländische Investitionen anzuziehen (Zypern, Estland, Schweiz, Montenegro, Irland, Portugal).
Sie wollen sich der Arbeitsgemeinschaft für geschädigte Online - Anleger anschließen, dann steht Ihnen RA Ralf Buerger, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, sowie sein Team aus Fachleuten als Ansprechpartner zur Verfügung.
Wir stellen für betrogene Anleger insbesondere gezielt Strafanzeigen bei den zuständigen Staatsanwaltschaften in Deutschland aber auch im Ausland, um ggfls. verloren geglaubtes Geld sicherstellen zu lassen. Dies ist im Regelfall die einzige Möglichkeit, um auch an die Hintermänner heran zu kommen, bevor diese mit Ihrem Geld verschwinden.
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